Laut Studien haben Unternehmen, auch in der Branche der Logistik, die in Change Prozesse der „Digitalen Transformation“ einsteigen, erst mal positive Effekte zu verzeichnen. Um allerdings diese Effekte langfristig zu erhalten – allen voran die Wettbewerbsfähigkeit, vermehrt auch durch KI gestützte Technologie – benötigt es nachweislich folgendes:
Ein professionell „empowerndes“ Verhalten in Führung. Autoritäre Führungsstile, die in der Logistik auch durchaus noch verbreitet sind, schaffen tendenziell nicht die Grundlage für Partizipation und nachhaltigen Teamerfolg.
Dies bedeutet für Führungskräfte, sich in der Verhaltenspsychologie und systemischen Arbeitsansätzen besser auszukennen bzw. es in der Führungsrolle zu lernen, wenn man es noch nicht gut kann. Es ist wichtig als Schlüsselqualifikation für den nachhaltigen Erfolg von Teams und Unternehmen im Bereich der Digitalisierung!
PSYCHOLOGISCHE SICHERHEIT als eine Schlüsselkompetenz
Gezielt Psychologische Sicherheit für Mitarbeitende und Teams herstellen zu können, ist beispielsweise die Voraussetzung, damit ein Team möglichst viel lernen kann – was dann wiederum zu besserer Leistung führt. Psychologisch sichere Teams machen nicht weniger Fehler, sie berichten und diskutieren sogar deutlich mehr über Fehler. Und genau das führt zu besseren Ergebnissen. Die US-amerikanische Professorin Amy Edmondson zeigt genau das durch ihre Studien: Psychologische Sicherheit führt zu produktiverem Lernverhalten.
So verhalten sich Menschen in Teams, die sich u.a. durch das Verhalten der direkten Führungskraft psychologisch sicher fühlen:
- Sie sprechen offen über Herausforderungen und Fehler und analysieren sie gemeinsam
- Sie bitten aktiv um Feedback
- Sie experimentieren mit neuen Vorgehensweisen
- Sie holen sich Hilfe von anderen, auch außerhalb des Teams
Das Team passt sich also schneller an, löst Probleme effektiver und verbessert kontinuierlich seine Arbeit. Es lernt besser miteinander und gut zu kooperieren. Und der Diskurs über „Veränderungsnotwendigkeiten & Lernverhalten“ und auch eigenverantwortliches Lernen und Arbeiten wird generell viel stärker im System angeregt.

In der Realität sieht es aber leider häufig noch so aus: Nicht nur fehlende psychologische Sicherheit, Berührungsängste beim verantwortungsvollen KI-Einsatz, sondern auch fehlende Ziele, unreife Prozesse und mangelnde Qualifizierung vermindern deutlich und nachhaltig die Leistungsfähigkeit und den Erfolg eines Unternehmens. Hier sind also Führungsfähigkeiten gefragt, die folgendes aktivieren und begleiten:
- Einen ehrlichen Austausch miteinander über die Arbeit und Arbeitseinsätze von Mensch & KI
- Und damit eine Reflexion über die gezielte Förderung von Menschen, beispielsweise in andere Bereiche und Tätigkeiten
- Und/oder auch ehrliche, frühzeitige Gespräche darüber, dass keine passende Rolle mehr anzubieten ist für den Menschen, in bestimmten Bereichen
Hier spielen dann Werte, Ethik, nachhaltige Ausrichtungen des Unternehmens „an sich“ und dazu stimmige Strategien in der Organisationsentwicklung und Personalentwicklung eine wichtige Rolle.
Wer eine professionelle Personalentwicklung in seiner Unternehmensstrategie gut positioniert und priorisiert, finde leichter Lösungen für viele Herausforderungen in den aktuell brisanten Fragen.
WERTE BEWUSSTSEIN & WIRKSAME FRAGEN in Führung
Nicht jede KI ersetzt einfach Menschen und nicht jede KI ist besser als erfahrene Mitarbeitende. Nicht jeder Mensch ist unersetzbar – gerade bei Arbeitsverdichtung und Stress kann die KI sogar sehr hilfreich sein, Mitarbeitende zu entlasten. Menschen wollen, können und sollen sich entwickeln, um genau auch die Bereiche weiter zu erobern, die menschliche Fähigkeiten benötigen.
Werte lenken dabei sehr konkret unser Handeln, Entscheiden und unser Führungsverhalten. Daher lohnt es sich sehr, einen offenen und ehrlichen Dialog darüber zu führen. Dieses selbstreflexive Verhalten sollte in der Führungsrolle beginnen und damit einen offenen Dialog mit den Mitarbeitenden möglich machen und gezielt anregen.
Ein Denkentwurf:
Statt primär „Profitmaximierung“ als Wert in Gesellschaft und Unternehmen zu betreiben, könnten u.a. die Themen und Arbeitsschwerpunkte Arbeitsgesundheit, Partizipation, Kooperation, Unabhängigkeit und eigene Entscheidungskompetenz, Nachhaltigkeit und „sozialere Werte“ mehr im Mittelpunkt stehen.
Werte und Methoden wie u.a. die erhöhte Transparenz von Infos über den KI Einsatz, unabhängigere ExpertInnen zu hören und danach zu handeln, echten Wettbewerb zuzulassen, sinnlose Regeln und Bürokratie wegzulassen und wichtigen Datenschutz konsequenter umzusetzen, Evaluierung von Maßnahmen ernst zu nehmen und ganzheitlichere Strategien im Bereich KI zu gestalten – all das könnte auf eine unabhängigere Einflussmöglichkeit und auf produktive Werte für den Unternehmenserfolg im Bereich der Digitalisierung einzahlen.
Fragen, die sich jeder und jede im Change Leadership stellen sollte, könnten sein:
– Was willst du mit der Technik genau erreichen – was ist dein Ziel?
(Oder inwieweit ist die “Glitzer-KI” nur Selbstzweck oder wird gar als “Allheilmittel” stilisiert?)
Solche Fragen sind wichtig und könnten zum produktiverem Diskurs in New Work beitragen, z.B. auch
– Selbstbestimmtes Denken und Entscheiden – ist das wirklich von der Unternehmensführung gewollt?
Und welche Rahmen und Regeln braucht es dennoch gleichzeitig dafür im Einsatz von KI?
Der Mensch ist Mensch, durch seine Psychologie, das zeigt auch immer wieder die Historie: Die Technik sollte für den Menschen arbeiten, mit den Menschen – nicht dagegen! Und dafür ist der Mensch selbst verantwortlich.
Was ist also JETZT wirklich relevant?
Zum Beispiel zeigt die Praxis, dass Security Lösungen gern umgangen werden, obwohl sie sehr wichtig sind bzgl. eines sinnvollen Datenschutzes. Unter anderem deshalb auch wichtig, um den Menschen sinnvoll psychologische Sicherheit zu geben im Umgang mit der KI. Und trotzdem werden andere Wege eingeschlagen – warum? Das ist Führungsaufgabe, sich diese Dinge zu fragen und mit den Teams zu besprechen, warum bestimmte Wege funktionieren, für sie sinnvoll erscheinen und andere eben nicht:
- Wie stellen also Menschen, Teams und Führungskräfte die notwendige Sinnhaftigkeit und Souveränität auf Haltungs- und Verhaltensebene her?
- Wie motivieren wir, nehmen Unsicherheiten und Ängste… und wie spricht man auch über schwierige Themen miteinander?
- Welche noch größere Rolle spielen Werte, gerade in der Frage, was man wie mitmacht und wovon man sich souverän macht?
- Wie bringt man die Software KI so in Umsetzung, dass sie akzeptiert und nicht umgangen wird?
- Wie lebt man in Führung die Dinge konstruktiv und wirksam vor und klärt ausreichend darüber auf?
Alles primär Fragen von HR und der Unternehmensführung, im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung, Führungskompetenz und systemischer Organisationsentwicklung.
Wir ExpertInnen von „die systemiker“ bringen daher gern, auf Basis unserer Studien und Erfahrungen, folgende Aspekte in bewusstere Wahrnehmung und fragen:
- Wie können HR Verantwortliche gezielt Daten erheben, die in Führung helfen, auch die emotionale Situation (Ängste, Bedürfnisse, Kompetenzempfinden u.a.) der Mitarbeitenden zu erkennen?
- Wie kann ich dann einen ehrlichen Dialog über wichtige Veränderungen und Entwicklungsbedarfe mit meinen Mitarbeitenden gestalten?
- Wie kann ich – daraus ableitend – Mitarbeitende gezielt in neue Bereiche fördern und generell auch strategisch weiterbilden, z.B. für sinnvolle Regeln im Umgang mit KI, um gezielt psychologische Sicherheit zu schaffen?
Diese Fragen sind nur ein paar Aspekte, über die es sich lohnt JETZT bewusst ins Gespräch zu kommen. Denn eins ist klar: Unternehmen müssen längst handeln bzgl. professionellerer Weiterbildung – sowohl für ihre Führungskräfte, damit diese mit sich selbst und den Mitarbeitenden effektiver umgehen können, als auch für Mitarbeitende im Umgang mit neuen Rollen und der KI.
Sprechen Sie uns systemiker gerne an, wenn Sie tiefer in das Thema einsteigen möchten
(www.die-systemiker.de).
Und notieren Sie sich auch gern schon auf dem BVL Kongress den Stage Dialog mit uns zu diesem Thema am 22. Oktober: https://cx.bvl.de/programmpunktdetail/digital-leadership-was-bleibt-was-veraendert-sich-in-fuehrung-interaktiver-stage-dialog
Verena Arnhold, Geschäftsführung “die systemiker”
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