Simulationsbasierte Analyse der Transportkosten und -dauern im Kombinierten Straßen-/Schienengüterverkehr und Straßengüterverkehr auf Relationsebene (Projekt 18571)
Kombinierter Straßen-/Schienengüterverkehr (KV) kann für KMU-Speditionen ein Ansatz zur erfolgreicheren Positionierung in einem durch geringe Margen und hohen Wettbewerbsdruck geprägten Transportmarkt sein. Die Vielzahl der Schnittstellen beim Umschlag zwischen den Verkehrsträgern und die damit verbundene erhöhte Komplexität der Transportorganisation stellen jedoch im Vergleich zum unimodalen Straßengüterverkehr (SV) wesentliche Eintrittsbarrieren für KMU-Speditionen dar. Zudem treten im Vergleich zum SV aufgrund der Mehrgliedrigkeit der Transportkette zusätzliche Unsicherheiten an Knoten (z.B. Umschlagterminals) und Kanten (z.B. Vor-, Haupt- und Nachlauf) bei der Durchführung der Transportdienstleistung auf. Während KMU-Speditionen beim SV die Transportkosten mit vergleichsweise einfach handhabbaren Fahrzeugkostenrechnungen sowie Transportdauern und -pünktlichkeit mit kommerzieller Routenplanungssoftware bestimmen können, stellt die Abschätzung dieser Größen beim KV KMU-Speditionen vor große Herausforderungen. Zielsetzung des Projekts ist es daher, eine Vergleichsmöglichkeit der Kosten- und Qualitätskriterien (Transportdauer, -pünktlichkeit und Umweltverträglichkeit) relationsbezogen für den KV und SV unter Berücksichtigung verschiedener Unsicherheitseinflüsse umzusetzen, um die Evaluation des KVs als systematische Erweiterung des Dienstleistungsangebots bei KMU-Speditionen zu ermöglichen. Im Ergebnis erhalten KMU-Speditionen eine Auswertung ihrer individuellen Relationen, die eine hohe KV-Affinität aufweisen. Hierdurch soll die strategische Entscheidung zur Nutzung des alternativen Verkehrsmittels KV im Rahmen der Verkehrsmittelwahl unterstützt werden. Das angestrebte Ergebnis ist eine über eine Internetplattform zugängliche Simulationsanwendung, welche die KV-Machbarkeit von Relationen mit Quelle oder Ziel in Deutschland (insbesondere unter Berücksichtigung der TEN-T Korridore) aus der individuellen Unternehmensperspektive simulationsbasiert bewertbar macht.