ifo-Institut neuer Partner beim Logistik-Indikator der BVL
Kommentar von Professor Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender des Vorstands, Bundesvereinigung Logistik (BVL)
Die Welt ist in Bewegung, es wird Neues gedacht und Digitales gelebt. Da ist es wichtig, einen verlässlichen Kompass zu besitzen. Seit 2008 ist der Logistik-Indikator der BVL ein wertvolles Instrument für Strategen und Planer der Logistik. Er gibt Orientierung und ist Seismograf für einen international stark verflochtenen Wirtschaftsbereich mit mehr als drei Millionen Beschäftigten in Deutschland.
Nach über neunJahren erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und dem Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) wird die BVL den Logistik-Indikator nun gemeinsam mit dem ifo-Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München – weiterentwickeln: Auf einer deutlich vergrößerten Datenbasis, die die Aussagekraft des Indikators weiter erhöhen wird. Wissenschaftlicher Leiter ist Prof. Dr. Timo Wollmershäuser. Die Zusammenarbeit mit dem ifo-Institut ermöglicht es, den BVL-Logistik-Indikator mit dem ifo-Geschäftsklimaindex zu verbinden – und eine bessere Vergleichbarkeit und Positionsbestimmung der Logistik gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen zu schaffen.
Die erste Auswertung auf neuer Datenbasis liegt pünktlich zum 34. Deutschen Logistik-Kongress vor: Nach der leichten Abkühlung im Sommer 2017 zeigt sich das Geschäftsklima des Wirtschaftsbereichs Logistik auf dem höchsten Wert seit sechs Jahren.
In der Septemberumfrage 2017 des Logistikindikators erweisen sich die Logistikdienstleister als Muntermacher, deren Lageeinschätzung und Erwartungswerte gleichermaßen nach oben weisen. Bei Industrie und Handel bewegen sich beide Werte auf dem Niveau des Sommers, jedoch leicht unter dem Vormonat. Insgesamt bedeutet dies: Das Geschäftsklima ist günstig, die Geschäftslage gut, der Personalbedarf nimmt zu – und die Preise werden voraussichtlich steigen. Die Logistik ist auf solidem Kurs.
Die Geschäftslage ist die höchste seit Jahresanfang 2008 und die Geschäftserwartungen sind so gut wie zuletzt vor dreieinhalb Jahren: damals wie heute bestimmten Volatilität, Kundenerwartungen und Kostendruck durch globalen Wettbewerb das Geschehen – sowie handfeste politische Krisen. Mit diesen Herausforderungen muss die Wirtschaft heute und voraussichtlich auch morgen umgehen. Die Digitalisierung fordert Flexibilität und Veränderungsbereitschaft. Dafür haben wir die besten Voraussetzungen.
Das konjunkturelle Gesamtbild ist hervorragend. Ende September veröffentlichten fünf Wirtschaftsforschungsinstitute, darunter auch das ifo-Institut, ihre Gemeinschaftsprognose Herbst 2017: der Aufschwung der deutschen Wirtschaft habe an Stärke und Breite gewonnen. Dies bestätigte auch das Bundeswirtschaftsministerium in seiner Herbstprojektion.
Der Wirtschaftsbereich Logistik hat einen soliden Anteil an der Dynamik. Als Veranstalter des 34. Deutschen Logistik-Kongresses freuen wir uns darauf, Erfolgsgeschichten in Vorträgen, Diskussionen und Workshops aufzuzeigen und zur Weiterentwicklung anzuregen.