Stimmungsbarometer zur künstlichen Intelligenz in der Logistik
Ein Großteil der Verbraucher hat mit künstlicher Intelligenz (KI) bereiots positive Erfahrungen gemacht – das ergab eine jüngst veröffentlichte Studie des Digital Transformation Institute von Capgemini unter 10.000 Konsumenten und 500 Entscheidern in zehn globalen Märkten. 73 Prozent der Verbraucher haben bereits Chatbots, Stimmerkennung oder personalisierte Empfehlungen genutzt, 69 Prozent davon waren mit dem Ergebnis zufrieden.
Die BVL wollte im Juni wissen, was Menschen in der Logistik vom Einsatz von KI halten, hier die Ergebnisse.
Ergebnisse
Nutzen Sie in Ihrem Unternehmen Anwendungen oder Dienstleistungen mit künstlicher Intelligenz?
Der Frage, ob sie in ihrem Unternehmen Anwendungen oder Dienstleistung mit künstlicher Intelligenz nutzen würden, steht eine deutliche Mehrheit positiv gegenüber. 61 Prozent der Befragten setzen die Technologie zwar noch nicht ein, planen dies jedoch für die Zukunft. Neun Prozent gehen noch einen Schritt weiter: Sie nutzen in ihrem Unternehmen bereits Anwendungen oder Dienstleistungen mit künstlicher Intelligenz. Demgegenüber geben 26 Prozent an, keine Verwendung für KI zu haben. Lediglich vier Prozent der Befragten haben den Einsatz solcher Lösungen geprüft, halten diesen im Ergebnis aber nicht für umsetzbar.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Umfrageteilnehmer aufgeschlossen gegenüber dem Feld der künstlichen Intelligenz sind. Der Nutzen scheint also inzwischen transparent – beispielsweise können selbstlernende Algorithmen dabei helfen, Lkw optimal auszulasten.
Welche Anwendungen künstlicher Intelligenz bergen das größte Potenzial für die Logistik?
Eine absolute Mehrheit von 52 Prozent der Umfrageteilnehmer sieht in unternehmensinternen KI-Algorithmen zur Planung der Supply Chain das größte Potenzial für die Logistik. Auf Rang zwei folgt nach Meinung der Befragten mit 28 Prozent die autonome Steuerung von logistischen Transportmitteln und Abläufen, wie beispielsweise eines Pickroboters. Zwölf Prozent räumen KI-Services wie den digitalen Speditionen zur Optimierung von Prozessen die größten Chancen ein. Mit acht Prozent sieht nur ein kleiner Teil der Befragten ein bedeutendes Potenzial in intelligenten Kommunikationsassistenten.
Die Auswertung zeigt, dass es innerhalb des Wirtschaftsbereichs Logistik unter den verschiedenen KI-Lösungen einen klaren Favoriten gibt: KI-Algorithmen, die zur Planung der Supply Chain eingesetzt werden. Das unterstreicht die große Bedeutung der Digitalisierung der Wertschöpfungskette auf dem Weg in die Industrie 4.0.
Die sinnvolle Nutzung von künstlicher Intelligenz braucht gewisse Voraussetzungen. Welche sind besonders wichtig?
Damit die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Unternehmen Erfolg haben kann, sieht die Hälfte der befragten Logistiker die Kombination mehrerer Voraussetzungen als wichtig an: Die digitale Infrastruktur, Datenschutzregelungen für Big Data und mehr IT-Fachkräfte in der Logistik. Für 25 Prozent der Umfrageteilnehmer ist die Gewinnung von zusätzlichen IT-Fachkräften von großer Bedeutung, um KI-Anwendungen zu implementieren und zu betreiben. Weitere 15 Prozent sprechen sich für den neuesten Standard der digitalen Infrastruktur aus: Für sie ist ein 5G-Netz zwingende Voraussetzung für eine sinnvolle Nutzung. Datenschutzregelungen für Big Data sind zudem für 10 Prozent der Logistiker entscheidend.
Die Ergebnisse zeigen, dass noch einige Baustellen zu bearbeiten sind, um KI sinnvoll einsetzen zu können. In den Augen der Befragten ist es das Zusammenspiel verschiedener Faktoren, das die Nutzung von künstlicher Intelligenz beeinflusst, ohne dass eine einzelne Voraussetzung klar über die anderen dominiert.
Die Nutzung von künstlicher Intelligenz im Unternehmen wird auch mit Risiken in Verbindung gebracht. Sind diese für Sie relevant?
Bei der Beantwortung dieser Frage fällt auf, dass kein Logistiker Zweifel an der Datensicherheit hat, wenn es um den Einsatz von künstlicher Intelligenz geht. Insgesamt stehen die Befragten der KI positiv gegenüber: Für 56 Prozent überwiegen trotz potenzieller Gefahren klar die Vorteile. Weitere 11 Prozent machen sich überhaupt keine Sorgen um mögliche Risiken. 33 Prozent bemängeln hingegen, dass die Prozessabläufe mit KI nicht transparent genug seien.
Die Auswertung verdeutlicht, dass die Umfrageteilnehmer den Chancen durch KI eine weit größere Bedeutung zumessen als den Risiken. Das wird dadurch unterstrichen, dass mögliche Mängel in der Datensicherheit für die Befragten überhaupt keine Rolle spielen.