Strategie

Die BVL in Zeiten von Pandemie und Krieg

Gerade hatte sich die BVL mit einem erfolgreichen hybriden Deutschen Logistik-Kongress Ende 2021 langsam daran gemacht, die Pandemiefolgen zu überwinden, da erschütterte Russlands Angriff auf die Ukraine die Welt ein weiteres Mal. 

Die BVL tat in der Folge das, was sie am besten kann: Sie förderte den Dialog zwischen den Mitgliedern und funktionierte als Netzwerk. Über die BVL-Website und die LOG.Mail kommunizierte sie Hilfsaktionen von Mitgliedern und startete Spendenaufrufe. Auf einer gesonderten Seite des BVL-Internetauftrittes stellte sie gesammelte Informationen und Links bereit.

Gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrsverlag (DVV, u. a. Deutsche Verkehrs-Zeitung) bot die BVL im April zwei Online-Veranstaltungen zur Ukraine-Krise an. Im ersten Teil ging es um die übergeordneten Folgen für die Lieferketten, im zweiten Teil um die Auswirkungen auf die operative Logistik. Die Digital Logistics Days Ende März wurden kurzerhand um drei morgendliche Impulsvorträge erweitert, in denen Vertreter von Hilfsorganisationen über die Logistik ihrer Transporte berichteten.

Auffällig war, dass viele BVL-Mitglieder ihr Engagement nicht an die große Glocke hängen wollten. Die wenigen Ausnahmen waren aber hilfreich als Vorbildfunktion und für das Image der Logistik: Die Ukraine-Züge von DB Cargo oder die kostenlosen Transportfahrten vieler Speditionen fanden öffentliche Resonanz.

Die BVL hat sich auch in dieser Krise als Netzwerk bewährt – und setzt ihr Engagement fort. Thomas Wimmer: „Wir haben Kontakte hergestellt und Verbindungen geknüpft, um Fragen zu klären wie ‚Wer hat 400 Stellplätze im temperaturgeführten Lager in Polen nahe der ukrainischen Grenze, um Medikamente zwischenzulagern?‘, ‚Wie bekommen wir die dringend benötigte Ladung per Lkw aus der Ukraine nach Ungarn?‘ oder ‚Wie gut steht die Bahnverbindung der Seidenstraße?‘.“ Im Dialog mit Mitgliedern aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung, mit deutschen Verbänden, der European Logistics Association, der ukrainischen Logistikorganisation und dem Bundesverkehrsministerium wurde und wird weiterhin vieles möglich.

Auch wenn sich die Lieferketten inzwischen auf den Krieg eingestellt haben: Die wirtschaftlichen Folgen wirken nach und werden sich 2023 aller Voraussicht nach noch verstärken. Eine anhaltend hohe Inflation sowie eine spürbare Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten könnte sogar in die Rezession und eine echte Wirtschaftskrise führen.

Die BVL dankt allen Mitgliedern für ihre große Hilfsbereitschaft.