Um Ihnen einen Einblick in andere Digitalisierungsprojekte aus der Logistik zu geben, berichtet die Arbeitsgruppe über einige erfolgsversprechende Digitalisierungsprojekte aus dem BVL Themenkreis.
1. Von dezentraler Verantwortung zu einer globalen Strategie und Umsetzung im Transportmanagement
2. Optimierung des Warehousing durch standortübergreifende Harmonisierung
3. Etablierung eines standardisierten Packaging mit modernen IT-Tools
4. Professionalisierter Umgang mit Komplexität im Bereich Foreign Trade
5. Etablierung eines digitalen Managementsystems zur Optimierung des Personaleinsatzes
6. Beurteilung digitaler Angebote durch exzellente Expertise im Bereich Digitalisierung
9. Nutzbarmachung digitaler Mehrwertdienste im industriellen Umfeld
Als Folge des kontinuierlichen Ausbaus von Geschäftsfeldern sah sich ein globales Industrieunternehmen in der Pflicht, Transportbedarfe besser abzustimmen. Das neue Transportmanagement setzt auf zentrale Steuerungsmechanismen, die basierend auf einer effizienten Hub-Struktur Bündelungseffekte maximieren. Dabei werden auch vorhandene, regionale Distributionsnetzwerke genutzt und weiterentwickelt. Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung kommt innovativen, digitalen Anwendungen eine besondere Bedeutung zu: So wird die Idee einer Connected Supply Chain unter anderem mit dem Einsatz von Sensoren vorangetrieben. Für das Projektcontrolling greift das Management auf Finanzkennzahlen, wie beispielsweise Transportkosten, sowie auf Prozessdaten zur Datenverfügbarkeit zurück. Damit konnte der Erfolg des Digitalisierungsprojekts schon mit einer Kostenreduktion von circa 20% quantifiziert werden.
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Ziel des Digitalisierungsprojektes eines globalen Industrieunternehmens war die Ablösung eines dezentralen Warehousing durch ein schlankes, digitales Warehouse Management. Im Rahmen des Projekts wurden bestehende IT-Systeme harmonisiert, multi-funktionale Netzwerkplanungssoftwares eingeführt und Arbeitsvorgänge durch den Einsatz neuer Technologien wie z.B. RFID und autonomes Fahren digitalisiert. Der finanzielle Erfolg spricht für sich, denn die Lagerkosten konnten unternehmensweit um 15% gesenkt werden. Eine eigens gegründete Geschäftseinheit stellt zudem langfristig unter Einsatz hocheffizienter BI Methoden eine kontinuierliche Prozessverbesserung sicher.
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In der Vergangenheit stellte ein globales Industrieunternehmen eine hohe Varianz bei Packmitteln vergleichbarer Produkte fest, der mit einer Digitalisierungsoffensive begegnet wurde. Die neue Verpackungsstrategie setzt auf sogenannte „Packaging Design Center“ zur Etablierung von Verpackungsstandards. Im Zuge des Projekts wurden zahlreiche Innovationen eingeführt wie beispielsweise digitale Assistenzsysteme, CAD-Anwendungen sowie 3D-Prototyping. Darüber hinaus bringt ein digitales Leergutnetzwerk unternehmensinterne und -externe Adressaten zusammen und reduziert damit sichtbar die Umlaufvolumina von Leergut. Mit diesen und weiteren Maßnahmen konnte das Unternehmen eine Reduktion der Verpackungskosten um circa 20% realisieren.
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Ein globaler Industriekonzern identifizierte Handelszölle als einen seiner wesentlichen Kostentreiber im Bereich Logistik. Infolgedessen wurde ein Konzept zur Verbesserung der Außenhandelsabwicklung durch Bekämpfung von Intransparenzen und Redundanzen entwickelt. Zur Bewältigung der Komplexität bei globalen Handelsbeziehungen setzt der Konzern dabei auf digitale Lösungen. So wurden Plattformen geschaffen, die operative Aktivitäten zusammenführen sowie Rollen und Kompetenzmodelle harmonisieren. Des Weiteren existieren nun Netzwerke zur Kommunikation gemeinsamer Standards für Außenhandelsprozesse. Finanziell zahlt sich das Projekt aus: Die Zollkosten sanken um circa 5%.
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Die Personaleinsatzplanung für Bereiche, die stark von der prognostizierten Absatzmenge abhängen, stellte einen Hersteller von Sportartikeln in der Vergangenheit vor Herausforderungen. Als Reaktion darauf wurde ein digitales Zeiterfassungs- und Schichtplanungstool entwickelt und implementiert. Als Input gehen Daten zu den Fähigkeiten der verfügbaren Mitarbeiter („Skills“) sowie Absatzprognosen der jeweiligen Abteilungen ein. Basierend auf einer intelligenten Skill-Matrix werden automatisch und passgenau Schichtplanungen erstellt. Wesentliches strategisches Ziel des innovativen Tools ist die Hebung von Kostensenkungspotenzialen gemessen anhand der Personaleinsatzkosten. Die aktuell laufende Ramp-Up Phase weist darauf hin, dass der Einsatz neuer Technologien an dieser Stelle zu einer signifikanten Senkung der Kosten führt.
Die Auswahl einer geeigneten Software ist ein elementarer Bestandteil jeder Digitalisierungsstrategie. Zur Koordination von Sondertransporten suchte das Management eines großen Automobilzulieferers eine geeignete Software. Zur Beurteilung des verfügbaren Software-Angebotes am Markt griff das Unternehmen sowohl auf Kennzahlen zur digitalen Performance Messung als auch den Ansatz mit Strategy Maps aus dem BVL-Themenkreis zurück. Mit diesem Ansatz wurde eine geeignete Software ausgewählt durch die die Transparenz von verfügbaren Anbietern gesteigert sowie die Kosten der Sondertransporte reduziert werden konnten.
PROJECT complete: Die Planung von individuellen Produktgruppen, beispielsweise einer Klemmenleiste im Schaltschrank, ist in der Vergangenheit bei vielen Kunden ein aufwändiger und analoger Prozess gewesen. Dieses Projekt hatte zum Ziel, individuelle Produktgruppen inklusive Zubehör mit Zuhilfenahme digitaler Daten einfach am Bildschirm zu erstellen. Der Kunde kann das entstandene digitale Abbild in seine Softwaretools (ECAD) zur Weiterbearbeitung importieren oder direkt bestellen. Der Vorteil für den Kunden sind stark vereinfachte, optimierte und vor allem digitalisierte Arbeitsabläufe, die er einfach in seine Prozesse integrieren kann.
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PLCnext Technology: Der digitale Wandel beeinflusst die Automatisierungswelt ganz besonders. Durch immer größere Vernetzung wachsen dabei Bereiche zusammen, die in der Vergangenheit technisch getrennt waren: IT und OT, die Fabrik und das Büro. In diesem Projekt geht es darum, mit den besten Technologien aus beiden Welten leistungsfähigere Lösungen zu schaffen. Der Erfolg entsteht aber vor allem aus der Zusammenarbeit mit Kunden und Herstellern anderer Soft- und Hardwarelösungen in einer eigens dafür entwickelten Community. Ein weiterer Hauptbestandteil ist ein digitaler Marktplatz, auf dem Software aus dem eigenen Hause, aber auch von Kunden und Partnern angeboten wird. So lassen sich die Funktionen der Steuerung und der Programmierung je nach Bedarf anpassen und erweitern.
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Proficloud: Datenzentrierte Geschäftsmodelle erlangen eine immer größer werdende Bedeutung im industriellen Umfeld. In diesem Projekt geht es darum, eigene Produkte durch digitale Mehrwerte anzureichern, um smartere und einfach zu bedienende Lösungen mit mehr Kundenutzen anzubieten. Beispielsweise erfassen digitale Assistenzsysteme Daten in Überspannungsschutzsystemen und leiten diese an die eigene Cloud weiter. Intelligente Berechnungsmodelle erzeugen daraus Visualisierungen für Betriebszustände und Empfehlungen für den rechtzeitigen Austausch um die ständige Verfügbarkeit der Anlage zu gewährleisten.
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