Der BVL-Themenkreis Urbane Logistik wird am 20. Februar 2018 zu seiner vierten Sitzung zusammenkommen, diesmal auf Einladung von Rewe in Köln. Themenkreis-Sprecher Dr. Christian Jacobi zieht ein Zwischenfazit: „Urbane Logistik ist keine Frage des ‚ob‘, sondern des ‚wie‘, darin sind sich alle Teilnehmer einig. Wir versuchen nun einen Interessensausgleich zwischen Logistik, Ökologie, Urbaner Infrastruktur und der Akzeptanz der Bürger zu finden, der in der Praxis auch funktionieren kann. Dafür werden verschiedene Szenarien entwickelt.“
Dass Logistik-Dienstleister und die öffentliche Hand die entscheidenden Player in der Urbanen Logistik sind, hatte eine Kurzumfrage unter den Teilnehmern der Sequenz „Urbane Logistikkonzepte“ auf dem Deutschen Logistik-Kongress im Oktober 2017 bestätigt: Auf die Frage "Wer gestaltet die urbane Logistik der Zukunft", sagten 68 Prozent der Teilnehmer, die Logistik-Dienstleister seien gefordert, 59 Prozent sehen die Öffentliche Hand am Zuge, erst danach wurden Onlinehändler (26%), Bürger (26%) und stationärer Handel (9%) genannt.
Neben den Themenkreis-Treffen wurden zuletzt Workshops mit den Stakeholdern abgehalten, um die Interessenslagen und Kommunikationsanlässe noch einmal klar herauszuarbeiten. So gibt es auf Seiten der öffentlichen Hand zum Beispiel unterschiedliche Zuständigkeiten und Handlungsoptionen in dem Thema. Die Städte und Verwaltungen sehen ihre Aufgaben und Möglichkeiten eher beim Erteilen von Genehmigungen im Rahmen ihres Ermessensspielraums, unter Wahrung der Interessen von Bürgern und Wirtschaft einer Stadt. EU, Bund und Länder geben den gesetzlichen Rahmen (z.B. beim Verkehrsrecht oder den Emissionen) vor und können Fördermittel bereitstellen. Die Interessen der Kommunen und des öffentlichen Sektors gilt es nun mit den Ansprüchen der Logistiker abzugleichen, um schließlich zu gemeinsamen Lösungsansätzen und Projekten zu kommen.
Der Themenkreis Urbane Logistik fördert den fachlichen Austausch zwischen Unternehmen aus Industrie, Handel und Logistikdienstleistung sowie Wissenschaft, öffentlicher Hand und Politik. Er dient als Plattform, um gemeinsame Lösungen für die Herausforderungen der urbanen Logistik in ihrer sozialen, ökologischen und ökonomischen Ausprägung zu finden. Wie kann vor diesem Hintergrund eine urbane Logistik in 15 Jahren aussehen? Damit versteht sich der Themenkreis auch als „Stützpunkt“, um Projekte zu initiieren und um die Stakeholder für die Projektarbeit miteinander zu vernetzen.