Autobahn A 1 Münster – Osnabrück
Die Autobahn A 1 zählt zu den Autobahnen, die am stärksten von einem hohen LKW-Anteil und hoher Stauanfälligkeit belastet sind. Beim sechsspurigen Ausbau der sogenannten Hansa-Linie gibt es aber Streit zwischen Bund und Ländern um die Finanzierung. Der Nichtausbau der Autobahn hätte weiterhin Staus im Teilstück zwischen Ladbergen und Osnabrück zur Folge. Der Schwerlastverkehr müsste durch den Ortskern von Münster laufen, dessen Straßennetz dafür nicht ausgelegt ist. Laut IHK Osnabrück-Emsland wäre vom Nichtausbau die ganze Region Münster-Osnabrück betroffen und würde so „abgehängt“. Aufgrund der Haushaltslage Nordrhein-Westfalens dürfte bei der seit Mitte 2011 bestehenden Blockade des Projekts keine baldige Änderung der Lage zu erwarten sein.
Autobahn A 3 Aschaffenburg – Würzburg – Nürnberg
Die Autobahn A 3 ist Europastraße und Bestandteil des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Sie verbindet die Beneluxstaaten mit Südeuropa und innerhalb Deutschlands Bayern mit den Zentren am Rhein. Sie zählt damit zu den bedeutendsten Strecken im Netz der Bundesautobahnen. Die Verkehrsbelastung liegt durchschnittlich bei bis zu 90.000 Fahrzeugen pro Tag. Vermehrte Unfälle und zahlreiche Staus sind die Folge. Mit dem sechsstreifigen Ausbau wird eine leistungsfähige und den heutigen Anforderungen gerechte Verkehrsverbindung geschaffen. Seit März 2011 besteht für die gesamte Strecke Baurecht. Von den insgesamt 173 Kilometern sind erst 53 Kilometer ausgebaut, weitere 13 Kilometer befinden sich aktuell im Bau. Verzögerungen ergeben sich jedoch aufgrund der fehlenden Finanzierung.
Autobahn A 6
Die Autobahn A 6 ist eine Hauptverkehrsachse der Region Heilbronn-Franken. Mit einem täglichen Verkehrsaufkommen von bis zu 65.000 Fahrzeugen und weiter steigender Tendenz ist die Autobahn überlastet und hat ihre Kapazitätsgrenze längst erreicht. Der enorme LKW-Anteil von rund 30 Prozent ist im deutschen Autobahnnetz einer der höchsten. Der gegenwärtige Zustand der Autobahn verhindert eine weitere positive wirtschaftliche Entwicklung der Region Heilbronn-Franken. Probleme ergeben sich vor allem bei der Finanzierung des Projekts. Der Bund erlaubt dem Land Baden-Württemberg nicht, die Wirtschaftlichkeit eines öffentlich-privat finanzierten Projektes (ÖPP) zum Ausbau der Autobahn nachzuprüfen. Der für Mitte 2013 vorgesehene Abschluss der Planung verzögert sich, da der Zustand der Autobahnbrücken schlechter ist als erwartet und zusätzliche Alternativen geprüft werden müssen.
Autobahn A 8 Stuttgart – Augsburg
Trotz des sehr hohen Verkehrsaufkommens ist die Autobahn A 8 in vielen Bereichen nur vierspurig ausgebaut. Wegen des fehlenden Standstreifens, den großen Steigungen und unübersichtlichen Kuppen kommt es häufig zu Unfällen und Stauungen. Seit Dezember 2012 ist der Abschnitt zwischen Stuttgart und Mühlhausen sechsspurig befahrbar. Der Abschnitt zwischen Hohenstadt und Ulm soll bis 2020 fertiggestellt werden. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Bundesmitteln. Der Teilabschnitt zwischen Ulm und Augsburg wird von einem privaten Betreiber finanziert und soll bis Ende 2015 ab-geschlossen sein. Beim sogenannten Albaufstieg zwischen Mühlhausen und Hohenstadt gibt es jedoch keine Einigung über das Finanzierungsmodell. Ursprünglich war geplant, den Ausbau im Rahmen eines ÖPP-Modells umzusetzen. Diese Idee wurde aber aus Gründen der mangelnden Wirtschaftlichkeit für den Betreiber wieder verworfen. Derzeit fehlt es an einem alternativen Konzept. Eine konventionelle Finanzierung ist aufgrund des hohen Investitionsvolumens nur schwer zu stemmen.
Autobahn A 20
Die Küstenautobahn A 20 ist ein wichtiger Baustein zur Erschließung des nordwestdeutschen Raums. Durch den Bau würden die Nord- und Ostseeanrainerstaaten näher zusammenrücken und die räumliche Trennung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Unterelbegebiet überwunden. Zudem könnte durch die Autobahn die Hinterlandanbindung der deutschen Seehäfen an der Nordsee und die Erreichbarkeit des Unterweser- und Unterelberaumes deutlich verbessert werden. Derzeit wird das Planfeststellungsverfahren vorbereitet. Allerdings steht die Landesregierung von Schleswig-Holstein dem Projekt kritisch gegenüber und schließt einen Bau für ihre Legislaturperiode aus.
Autobahn A 21
Mehrere norddeutsche Industrie- und Handelskammern, der ADAC Hansa e. V. und der Nordland-Autobahn-Verein fordern, die Autobahn A 21 vom Autobahnkreuz Bargteheide über die Elbe bei Geesthacht bis nach Nordniedersachsen in die Kategorie des Vordringlichen Bedarfs des Bundesverkehrswegeplans 2015 aufzunehmen. Besonders zur Abwicklung der wachsenden Transitverkehre in der Metropolregion ist eine leistungsfähige Umfahrungsmöglichkeit für Hamburg dringend erforderlich, um dem Fernverkehr aus dem östlichen Raum Norddeutschlands die Möglichkeit zu geben, den Raum Hamburg auf kurzem Weg zu umfahren. Dabei ist die Autobahn A 21 der noch fehlende Lückenschluss zwischen der geplanten Fehmarnbelt-Querung und den Autobahnen A 39 und A 7. Die Autobahn A 21 verknüpft nach dem Ausbau sieben vorhandene Autobahnen und hat damit eine enorme Netzwirkung. Die Fertigstellung des Teilabschnitts zwischen A 24 und A 1 ist für Ende 2017 geplant und wird unter anderem mit Einnahmen aus der Lkw-Maut finanziert. Der Teilabschnitt zwischen Wankendorf und Kiel befindet sich noch in der Planung.
Autobahn A 26 / Hafenquerspange
Die Autobahn A 26, die sogenannte Hafenquerspange, soll südlich der Elbe die Autobahnen A 1 und A 7 verbinden. Aus Sicht der IHK Hamburg ist die Querspange dringend erforderlich, da dem Hamburger Hafen bei einem Wiederanziehen der Weltwirtschaft und damit weiter zunehmenden internationalen Handelsströmen ernsthafte Verkehrsprobleme drohen Eine anforderungsgerechte Abwicklung der Hafenverkehre ist jedoch besonders mit Blick auf die sich verschärfende Wettbewerbssituation der kontinentaleuropäischen Nordseehäfen immens wichtig. Nur durch anforderungsgerechte Infrastruktur kann das Wachstumspotenzial des Hafens erhalten bleiben. Der Hamburger Senat hat im März 2013 die Hafenquerspange für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldet. Nach Schätzungen dauert es bis zur Umsetzung noch weitere sieben Jahre.
Autobahn A 44
Die Autobahn A 44 ist die schnellste Verbindung zwischen dem Ruhrgebiet und dem südostdeutschen Wirtschaftsraum. Der Ausbau der Autobahn entlastet vor allem die Orstdurchfahrten der Stadt Heiligenhaus sowie der Ratinger Ortsteile Hösel und Homberg. Auch die regionale Wirtschaft profitiert von einem Ausbau durch die bessere Verkehrsanbindung an Kassel und Eisenach. Es ist davon auszugehen, dass in zehn Jahren täglich 35.800 Fahrzeuge über das neue Autobahnteilstück rollen werden, davon rund 4.000 Schwerlasttransporter. Juristische Verfahren hatten die Arbeiten an der Autobahn zeitweise gestoppt. Der Ausbau der Strecke soll bis Ende 2018 fertiggestellt sein.
Autobahn A 49
Der Ausbau der Autobahn 49 setzt Infrastrukturimpulse für die Region Mittelhessen und entlastet die vorhandenen Ortsdurchfahrten, die Autobahnen A 5 und A 7 sowie die Bundesstraße B 254. Die Autobahn A 49 verkürzt die Fahrstrecke zwischen Kassel und Homberg (Ohm), umgeht die Steigungs-strecken und senkt damit den Kraftstoffverbrauch sowie die Unfallgefahr. Darüber hinaus schafft sie die Voraussetzungen zur Bewältigung des heutigen und des prognostizierten Personen- und Güterverkehrs auf der bundesweiten Nord-Süd-Achse. Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich so vor allem durch verkürzte und schnellere Vertriebswege sowie die Optimierung von regionalen und überregionalen Verbindungen. Seit 1994 herrschte Stillstand beim Weiterbau. Seit Ende Mai 2012 besteht zwar auch für den letzten Abschnitt der A 49 Baurecht, allerdings wird der Weiterbau noch immer durch eine Klage blockiert. Es ist daher nicht mit einer Fertigstellung der A 49 vor dem Jahr 2020 zu rechnen.
Autobahn A 281
Durch den Weiterbau der Autobahn A 281 sollen auf dem Gebiet der Stadt Bremen die Autobahnen A 1 und A 27 verbunden werden. Damit erhielte Bremen einen Autobahnring, der die Anbindung an überregionale Verkehrswege sowie an die Weserhäfen am linken Flussufer und den Flughafen deutlich verbessern würde. Der Schwerlastverkehr von und zum Güterverkehrszentrum könnte zügiger über die Stadtautobahn A 281 geführt werden und so auch das bestehende Straßennetz entlasten. Von der Autobahn A 281 konnten bislang nur Teilabschnitte realisiert werden. Das Projekt wird seit ca. 30 Jahren durch Klagen und Einwende von Anwohnern, Behörden und der Politik blockiert. Derzeit ist unklar, wann sich das Bundesverfassungsgericht mit den eingereichten Beschwerden der Anwohner befassen wird. Weiterhin ist die Finanzierung der verschiedenen Abschnitte zwischen dem Bund und dem Land Bremen noch nicht vollständig geklärt. Mit einer Fertigstellung ist nicht vor 2020 zu rechnen.
Bundesstraße B 31 Stadttunnel Freiburg
Die Bundesstraße B 31 ist die einzige leistungsfähige Ost-Westverbindung zwischen Basel und Karlsruhe. Auf der Bundesstraße fahren täglich rund 40.000 Fahrzeuge durch das Freiburger Stadtgebiet. Diese Zahl wird infolge der Autobahnmaut, des Schützenalleetunnels und des dreispurigen Ausbaus der Bundesstraße B 31 östlich und westlich von Freiburg weiter steigen. Vor diesem Hintergrund wäre der Stadttunnel eine sinnvolle Möglichkeit, die Verkehrssituation in der Stadt zu entspannen. Seit 2012 ist zumindest die Vorplanung des Tunnels abgeschlossen. Laut Landesregierung wird mit dem Bau des Stadttunnels jedoch erst im Jahr 2025 begonnen.
Bundesstraße B 31n Neubau Friedrichshafen
Die Stadt Friedrichshafen, Unternehmen und Institutionen in Oberschwaben setzen sich für den Bau der neuen Bundesstraße B 31 ein. Mit dem Neubau von der Anschlussstelle Immenstaad bis zur bereits realisierten Umfahrung der Bundesstraße B 31 wäre eine leistungsfähige Verkehrsanbindung der wirtschaftlich starken Region an die Autobahn A 81 geschaffen. Das bisherige Straßennetz ist den momentanen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen, weshalb der Abbau von Kapazitätsengpässen dringend notwendig ist. Der Bau ist bereits seit den 1960er Jahren im Gespräch, doch erst seit Mai 2012 ist der Planfeststellungsbeschluss rechtskräftig. Für den Baubeginn der Bundesstraße B 31n fehlen allerdings verbindliche Zusagen zur Finanzierung durch den Bund.
Bundesstraße B 88 Ortsumgehung Rothenstein
Die Bundesstraße B 88 ist eine wichtige Nord-Süd-Verbindung im ostthüringischen Raum mit überregionaler Verkehrsbedeutung. Sie verbindet die zentralen Orte im Südwesten bzw. Süden der Region Ostthüringen mit dem Oberzentrum Jena und dient außerdem als wichtiger Zubringer zu den groß-räumigen Verkehrsachsen der Autobahnen A 4 und A 9. Ziel des geplanten Ausbaus der Bundesstraße 88 ist die Verbesserung der unzureichenden Verkehrssituation innerhalb der Ortslagen Maua und Rothenstein, die Verkürzung der Reisezeit, die Beseitigung mehrerer Unfallschwerpunkte sowie die Schaffung von leistungsfähigen Verkehrsknotenpunkten. Mit dem Ausbau der B 88 würde so eine Verkehrsanlage entstehen, die einem prognostizierten Verkehrsaufkommen von bis zu 25.000 Fahrzeugen pro Tag gerecht wird. Der Planfeststellungsbeschluss erfolgte im November 2009. Seither verzögert sich das Projekt aufgrund der fehlenden Finanzierung.
Bundesstraße B 311
Die Bundesstraße B 311 ist mit der Bundesstraße B 31 die einzige West-Ost-Achse in Baden-Württemberg. Sie verläuft von Ulm nach Freiburg und ist daher von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Dennoch kommt es immer wieder zu massiven Verkehrsbehinderungen, hauptsächlich aufgrund der Ortsdurchfahrten von Unlingen und Erbach. Einmündende Straßen, Fußgängerverkehr und unübersichtliche Stellen führen zu zähfließendem Verkehr und Staus. Die Standorte entlang der Bundesstraße B 311 sind deshalb merklich schlechter aufgestellt als andere: Die Wirtschaftskraft von Unternehmen nimmt umso mehr ab, je weiter sie entlang der Bundesstraße B 311 vom Oberzentrum Ulm und damit der Anbindung an das Autobahnnetz entfernt sind. Bei der Bundesstraße B 311 liegt für die Ortsumfahrung Unlingen bereits Baurecht vor. Bislang stehen für den mit 14 Millionen Euro veranschlagten Bau lediglich drei Millionen Euro aus einem Sonderprogramm zur Verfügung. Dennoch soll Ende des Jahres 2013 mit dem Bau der Ortsumfahrung Unlingen begonnen werden.
Kölner Ring
Das Kölner Stadtgebiet wird ringförmig von den Autobahnen A1, A 3 und A 4 umschlossen. Seit den 1960er Jahren ist die Verkehrsbelastung auf diesen Straßen kontinuierlich angestiegen, womit der Kölner Ring heute zu den höchst belasteten und stauanfälligsten Verkehrsverbindungen im Bundes-gebiet gehört. Ein bedarfsgerechter Ausbau des Autobahnrings einschließlich aller Autobahnkreuze und Anschlussstellen ist daher dringend erforderlich, besonders mit Blick auf die für das Rheinland prognostizierte Zunahme des Güterverkehrs um 129 Prozent bis zum Jahr 2025. Daher ist vorgesehen, die Autobahnen A 1 und A 4 auf sechs, die Autobahn A 3 auf acht Fahrstreifen auszubauen. Zwar ist für mehr als die Hälfte des 52 Kilometer langen Kölner Rings die geplante Verbreiterung bereits erfolgt. Beim bestehenden Tempo des Fortschritts werden bis zum Abschluss der Projekte die geschaffenen Verbesserungen und Leistungsreserven durch den enormen Verkehrszuwachs im Güterverkehr aber wieder obsolet sein.
Stand der Informationen: Oktober 2013