200 Führungskräfte aus Industrie, Handel und Dienstleistung beschreiben es eindeutig: Der Wirtschaftsbereich Logistik geht mit wohldosiertem Schwung in das neue Jahr – getragen von einem durchweg optimistischen Grundtenor. Die Logistikdienstleister signalisieren eine positive Einschätzung von Geschäftslage und Erwartungen. Die Logistiker in Industrie und Handel teilen diese Zuversicht beim Blick in die Zukunft. Ihre Lageeinschätzung bestätigt eher die verhaltenen Erwartungen des Vorquartals.
Insgesamt stehen alle Komponenten des Logistik-Indikators wieder deutlich oberhalb des Normalniveaus. Somit sind die Aussichten für die Konjunkturentwicklung in der Logistikwirtschaft wieder deutlicher aufwärts gerichtet. Nahe beieinander stehenden Lage- und Erwartungswerte lassen eine Fortschreibung der Trends erwarten, aber die Schwächen der Eurozone mahnen - bei allem Optimismus - zur Vorsicht.
Leichter Ausbau der Sachkapazitäten
Für die Zukunft erwarten beide Marktseiten einen weiteren leichten Ausbau der Sachkapazitäten, die aktuell gut ausgelastet sind. Die Entwicklungen im Personalbereich sind verhaltener, es wird aber eher mit natürlicher Fluktuation als mit Personalabbau gerechnet. Wenn die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die ganz wesentlich durch die europäische und internationale Währungs- und Finanzpolitik gesetzt werden, in den nächsten Monaten endlich wieder eine gewisse Verlässlichkeit aufweisen, dürfte es Grund zu nachhaltigem Optimismus geben.
Logistikwirtschaft erwartet stabilen Sidestep
Bis dahin sind die Eurokrise und die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise für rund 90 Prozent der Befragten die größten Einflussfaktoren für die Erwartungswerte des Logistikindikators. Es folgen die konjunkturellen Entwicklungen in den USA und in China. Weniger Sorgen machen sich die Logistiker über eine mögliche Konsumschwäche im Inland, über inflationäre Tendenzen und die Zinsentwicklung.
Laut IMF wächst der Welthandel aktuell mit 3,2 Prozent, ein weiterer Anstieg wird prognostiziert. Das Wachstum bleibt in allen BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) mit vier bis acht Prozent pro Jahr um ein Vielfaches höher als in den etablierten Volkswirtschaften. Für Deutschland als Exportnation sind dies gute Nachrichten. Die Logistikwirtschaft erwartet für 2013 trotzdem kein neues Rekordjahr, aber einen stabilen Sidestep mit Umsatz- und Beschäftigtenzahlen wie in 2012.